Die Rektorin wird von der Entwicklung völlig überrascht: Bereits eine halbe Stunde nach der ersten aufgebrachten Nachricht einer Mutter meldet sich der Reporter der Lokalzeitung und möchte ein Statement von ihr. Besorgt um den guten Ruf der Schule erklärt sie ihm, es handle sich um einen Einzelfall. Sie werde mit der betreffenden Klasse reden, weitere Massnahmen seien nicht notwendig. Sie hofft, die Lage damit beruhigen zu können, und – erreicht das Gegenteil. Nicht nur die Schule, sondern gleich die ganze Kleinstadt gerät in den medialen Fokus.
Die Geschichte hat sich so nie zugetragen. Gleichzeitig kommt es in pädagogischen Institutionen vermehrt zu kommunikativen Unfällen – während der Pandemie noch mehr als sonst. Zahlreiche Schulleitungen sind auf Krisen und Konflikte kommunikativ nicht vorbereitet. Sie haben für anspruchsvolle Fälle weder Abläufe noch Wordings definiert. Dabei gibt es bewährte Grundsätze. Schauen wir den Fall nochmals an: